© Dagmar Winkler, 2018
Was ist Dyskalkulie?
Von einer Dyskalkulie (Primärdyskalkulie) wird gesprochen, wenn normal intelligente und entwickelte Kinder, ohne dass
es dafür Erklärungen im äußeren Bereich gibt, Schwierigkeiten im Umgang mit Zahlen, den Grundrechenarten und auch
den Zahlenräumen haben. Ursache dafür sind - wie auch bei einer Legasthenie - differente Sinneswahrnehmungen, die
biogenetisch verursacht werden. Durch diese differenten Sinneswahrnehmungen kommt es zu einer zeitweisen
Unaufmerksamkeit, sobald das Kind mit Zahlen umgehen muss. Es ist auch festzustellen, dass meist ein grundlegendes
Verständnis für Grundrechenarten sowie Mengen fehlt.
Kommen zu einer Primärdyskalkulie zusätzlich psychische Probleme wie z.B. im schulischen, familiären oder sozialen
Umfeld oder auch physische Probleme hinzu, so spricht man von einer Sekundärdyskalkulie.
Auch an dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass eine Dyskalkulie (wie auch eine Legasthenie) weder eine Krankheit
noch eine Störung ist. Deshalb sind diese Bezeichnungen wie auch Schwäche oder Behinderung in keinem Fall
gerechtfertigt.
Oft ist festzustellen, dass eine Legasthenie gemeinsam mit einer Dyskalkulie auftritt, es muss jedoch nicht in jedem Fall
so sein! Grundsätzlich kann man aber sagen, dass das Gebiet der Dyskalkulie sowie auch der Rechenschwäche stets im
Zusammenhang mit einer Legasthenie oder Lese-Rechtschreibschwäche zu sehen ist, aus dem einfachen Grund, weil die
Ursachen oftmals ähnlich oder gleich gelagert sind.
Um einen Erfolg bei der Verbesserung der Rechenprobleme zu erzielen, ist es wichtig, ein individuelles Training im
Bereich der Aufmerksamkeit, der Sinnesfunktionen sowie im Symptombereich durchzuführen. Dies muss kontinuierlich
und über einen längeren Zeitraum stattfinden.